Schwer.punkt: Behinderung und Triage
Publikationsaufruf für Schwer.punkt: Menschen mit Behinderung und Triage – Leben, Würde und nicht Diskriminierung in der Krise
In Leichter Sprache
Aufruf für Texte Senden zum Thema:
Menschen mit Behinderung und Triage
In einer Krise gibt es manchmal nicht genug medizinische Hilfe für alle.
Dann müssen Ärztinnen und Ärzte entscheiden:
Wer bekommt die Hilfe?
Das nennt man Triage.
Das ist eine sehr schwere Frage:
Nach welchen Regeln entscheidet man,
wenn nicht alle gerettet werden können?
Bei Triage geht es um:
· Ethik in der Medizin
· Gesetze
· Gerechtigkeit
· Gleiche Rechte für alle
· Die Würde von Menschen
Besonders für Menschen mit Behinderung ist das Thema wichtig.
Sie müssen vor Benachteiligung geschützt werden.
Aber es gibt nur wenig Hilfe.
Hintergrund
Am 23. September 2025 hat das Bundes-Verfassungs-Gericht entschieden:
Ein bestimmtes Gesetz ist nicht gültig.
Das Gesetz hieß: § 5c IfSG.
Wir suchen Ihre Beiträge!
Wir möchten, dass Sie einen Text zu dem Thema schreiben.
Der Text soll sich mit diesen Fragen beschäftigen:
· Wie können Menschen mit Behinderung in einer Krise vor Benachteiligung geschützt werden?
· Welche Regeln sind fair, wenn es nicht genug Hilfe für alle gibt?
· Was sagen Menschen mit Behinderung zu dem Thema?
Zum Beispiel:
Junge Menschen mit Behinderung
oder Frauen mit Behinderung.
· Wie können Ärztinnen und Ärzte gute Entscheidungen treffen?
Wer entscheidet das?
· Wie kann medizinische Hilfe für alle inklusiv sein?
Inklusiv heißt: Alle können mitmachen.
· Wie können wir uns für Inklusion und Würde in einer Krise einsetzen?
Wer kann mitmachen?
Alle Menschen.
Zum Beispiel:
· Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen
· Menschen, die einen Essay schreiben
Ein Essay ist ein kurzer Text über ein Thema.
· Aktivistinnen und Aktivisten
Sie können schreiben aus Sicht von:
· Recht
· Medizin
· Ethik
· Gesellschaft
· Eigene Erfahrungen
Wir möchten:
Einen Raum schaffen für Gespräche.
Zwischen Theorie und Praxis.
Zwischen Wissenschaft und Menschen mit Behinderung.
So können Sie Ihren Text einreichen:
· Als wissenschaftlichen Text
· Als Essay
· Als Kommentar
· Als Bericht über eigene Erfahrungen
Wie lang soll der Text sein?
Bis zu 50.000 Zeichen.
Mit Leerzeichen.
Wann ist der letzte Termin?
15 Januar 2026
Kontakt:
j.felkel {at} jumemb.de
In Situationen medizinischer Knappheit verdichtet sich eine der zentralen Fragen moderner Gesellschaften: Nach welchen Kriterien wird entschieden, wessen Leben gerettet wird, wenn nicht alle gerettet werden können?
Die Diskussion um Triage berührt nicht nur die Medizinethik oder das Verfassungsrecht, sondern auch Grundfragen sozialer Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Menschenwürde. Besonders Menschen mit Behinderungen stehen dabei im Spannungsfeld zwischen Schutz vor Diskriminierung und knapper Ressourcen.
Hintergrund ist der zuletzt veröffentlichte Beschluss vom 23. September 2025 - 1 BvR 2284/23, 1 BvR 2285/23 hat das Bundesverfassungsgericht § 5c IfSG für nichtig erklärt; aufgrund fehlender Gesetzgebungskompetz für den Bund.
Wir rufen dazu auf, Beiträge einzureichen, die sich kritisch, reflektiert und interdisziplinär mit dem Verhältnis von Menschen mit Behinderung und Triage auseinandersetzen. Willkommen sind wissenschaftliche oder essayistische und aktivistische Perspektiven, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten – zum Beispiel juristisch, medizinisch, ethisch, sozialwissenschaftlich oder erfahrungsgestützt.
Mögliche Themenfelder sind unter anderem:
- Diskriminierungsschutz und Gleichheitsrechte in Extremsituationen
- Ethische Spannungsfelder zwischen Lebensschutz, Autonomie und Nutzenabwägung
- Erfahrungen behinderter Menschen im Gesundheitswesen aus diversen Perspektiven, zum Beispiel junge Menschen mit Behinderung oder Frauen mit Behinderung.
- Ärztliche Verantwortung und institutionelle Rahmenbedingungen der Triage
- Macht, Ableismus und gesellschaftliche Wertungen von „Leben“
- Perspektiven inklusiver Gesundheitsversorgung und Care-Ethik
- Aktivistische Strategien für Inklusion, Würde und Gleichbehandlung in Krisenzeiten
Ziel ist es, einen Raum für Austausch und Dialog zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Sebstvertetung zu schaffen.
Einreichungsformat: wissenschaftlicher Beitrag, Essay, Kommentar, oder Erfahrungsbericht
Wir sehen Leichte Sprache und nicht Leichte Sprache sowie DGS als gleichberechtigte Einreichungsform an.
Länge: bis zu 50 000 Zeichen inkl. Leerzeichen
Einreichungsfrist: 15.02.2026 - 23:59 Uhr CET